Die Geschichte der Alten Sprachen Latein und Griechisch in Sachsen-Anhalt reicht weit zurück. Während des Mittelalters war Latein die allgemeine Verkehrs-, Schul-, Literatur- und Wissenschaftssprache. Ihre Wirkung als Schul- und Literatursprache setzte sich bis ins 18. und 19. Jahrhundert fort. Als Wissenschaftssprache fungierte es teilweise noch bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts. Vereinzelte Ausläufer einer lebendigen Latinität findet man aber noch heute.

Das Griechische wurde in Deutschland erst ab der Renaissance gelehrt. Die erste Griechischprofessur innerhalb des heutigen Sachsen-Anhalt erhielt Philipp Melanchthon in Wittenberg. Bis heute besteht ein Lehrstuhl für Griechische Philologie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Über die lange Geschichte des Latein- und Griechischunterrichtes im Gebiet des heutigen Sachsen-Anhalt finden sich zahlreiche herausragende Werke und Autoren, die in einer der beiden antiken Sprachen geschrieben haben. Als besondere Zentren haben hier vor allem die später vereinigten Universitäten Wittenberg und Halle zu gelten. Aber ebenso gab es in den diversen Stadtgymnasien viele hervorragende Lehrer der Alten Sprachen, die selbst darin schriftstellerisch tätig waren und ihre Schüler dazu ermunterten. Aus dem Süden Sachsen-Anhalts ist hier sicherlich die heutige Landesschule Pforta zu nennen, bei der auch heute noch auf klassische Bildung Wert gelegt wird.

Mittelalter

- Thietmar von Merseburg
- Brun von Querfurt
- Gertrud von Helfta
- Gertrud die Große
- Mechthild von Magdeburg
- Johannes von Magdeburg: Vita de Magareta contracta
- Odo von Magdeburg

Frühe Neuzeit

- Martin Luther
- Philipp Melanchthon
- Gabriel Rollenhagen
- Lorenz Rhodoman
- Sbrulius

17.-18. Jahrhundert

- Johann Heinrich Schulze
- Johann Joachim Winckelmann

19. Jahrhundert

- Karl Gustav Schwetschke

Eine für die Schule aufbereitete Auswahl mit lateinischen Texten zur Lokalgeschichte Sachsen-Anhalts vom Mittelalter bis in die Gegenwart bietet das Heftchen:

Lokalhistorische Texte Sachsen-Anhalt. Ausgewählt und kommentiert von Wolfgang KIRSCH. München 2004 (= Lindauers lateinische Quellen). ISBN 3-87488-935-1